In meinem letzten Artikel habe ich dir erklärt, was die Chinesen unter „Gesundheit“ verstehen und was für sie eine „Krankheit“ darstellt. Ich habe dir das chinesische Denkmodell der „acht Prinzipien“ vorgestellt, das hilft Zusammenhänge und Muster von verschiedenen Beschwerden zu erkennen.
Auf das Prinzip Fülle und Leere bin ich beim letzten Mal eingegangen. Falls du den entsprechenden Eintrag noch nicht gelesen hast, kannst du dies nachholen.
Heute möchte ich dir ein weiteres Prinzip näher bringen:
Hitze und Kälte
Was geht dir durch den Kopf, wenn du die Begriffe Hitze und Kälte hörst?
Vielleicht das Wetter, die Jahreszeiten, ein Urlaub oder „... das mag ich“ / „... das mag ich gar nicht“?
Unser Körper wird vom Wetter, den Jahreszeiten und dem Klima, dem wir ausgesetzt sind, beeinflusst. Und auch wenn wir Beschwerden haben, egal wie gering oder stark ausgeprägt sie sind und uns im Alltag auffallen oder nicht, sie sind von den genannten Faktoren abhängig.
Es ist kein Zufall, dass manche Menschen die Kälte lieben, viel Spaß an Winterurlauben haben und immer in kurzer Hose joggen gehen. Wiederrum anderen geht es in der Wärme richtig gut, sie entspannen sich in einem Urlaub in einer sonnigen Region und gehen mit kuscheligen warmen Socken ins Bett.
Des einen Freud – des anderen Leid
Das kommt daher, dass die Thermik, die in unserem Körper dominiert, wir nicht noch zusätzlich von „außen“ gebrauchen können und daher verabscheuen.
Im Klartext: wenn ich ständig innerlich „überhitze“, mag ich im Sommer nicht nach Griechenland fliegen, bin ich kein Fan von Saunabesuchen und verzichte gerne auf eine Vorsuppe (womöglich mit Ingwer, Chili und Kurkuma), die mich kräftig durchwärmt und mir einheizt. Dem „Kältetyp“ hingegen kann es nicht warm genug sein, er ist ein „Sonnenanbeter“, liebt warme Speisen mit kräftigen erwärmenden Gewürzen und hat im Winter mehrere Lagen Kleidung an.
Du siehst, anhand dieser Beispiele, wie aussagekräftig unsere Vorlieben bei der Wahl der Lebensmittel sind. Greifst du intuitiv vermehrt zu Rohkost, Salaten und kühlen Getränken, dann tust du das wahrscheinlich, um deine innere Hitze zu kühlen.
Eine Person, die bereits Kälte in sich trägt, würde, vorausgesetzt sie hört auf ihr im wahrsten Sinne des Wortes, „Bauchgefühl“ (machen wir heutzutage oft nicht mehr, sondern lassen uns eher davon leiten, was allgemein als „gut“ und „richtig“ angesehen und uns „antrainiert“ wird!), den Salat zur Vorspeise gegen eine Suppe austauschen und statt kühlen Getränken einen Kräutertee oder eine heiße Schokolade mit Zimt bevorzugen.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) unsere Nahrungsmittel einteilt, und wie du dir selbst mit dem Wissen der TCM – Ernährungslehre behelfen kannst, dann lese hier mehr dazu:
https://www.rogge-heilpraktik.de/leistungen-therapien/ernährung/
Wenn du ungeduldig bist und schnell deine Ernährung ändern möchtest (ohne dich lange einlesen zu müssen), dann vereinbare mit mir einen Beratungstermin und ich erstelle dir eine, für dich und deine Lebenssituation, stimmige Empfehlung hinsichtlich der Wahl von vorteilhaften Nahrungsmitteln, Zubereitungsformen und Rezepten.
Was sind Ursachen für Hitze/Kälte?
Klimatische Faktoren:
» überhitzte Räume oder durch Klimaanlage,
» Arbeiten in einer heißen/kalten Umgebung (an Heizöfen/Kältekammer),
» Sommerhitze/Winterkälte
Ernährungsgewohnheiten:
» Hitze fördernde Nahrungsmittel, wie z.B. scharfe Gewürze wie Chili und Pfeffer, Zwiebeln und Knoblauch, Essig, Yogi Tee, Alkohol, Fleisch (v.a. Lammfleisch) und Wurst, Fettes und Gebratenes
» Kälte fördernde Nahrungsmittel - u.a. Rohkost, Zitrusfrüchte und -säfte, Bananen, Zucker, kalte Getränke
Negative Emotionen:
» Hitze auslösende Emotionen können sein – Wut, Ärger, Frustration, Eifersucht
Mögliche Anzeichen
Hitze-Symptome:
» Rote Augen
» Akne, Hautrötungen
» Hitzewallungen
» Schlafstörungen
» viel Durst
» dunkler Urin
» Verstopfung und trockener, riechender Stuhl
» Stark riechende/gelbliche Absonderungen
» Innere Unruhe
» Gereiztheit
Kälte-Symptome:
» kalte Hände und/oder Füße
» wässrige Absonderungen
» Fließschnupfen
» wässriger Durchfall
» in der Tiefe empfundene Schmerz
» Muskelverspannungen
» kalter unterer Rücken
» kalter Unterleib, Unterleibsschmerzen
» kein Durstgefühl
» kein Schwitzen
Hilfe bei Hitze/Kälte
Hitze:
» erhitzende, scharfe und austrocknende Gewürze wie Chili, Pfeffer etc. meiden
» geringe Mengen an Fleisch und Wurst essen
» Vorsicht mit Zwiebeln, Knoblauch, Lauch - wirken ebenfalls erhitzend
» Gebratenes, Fettiges und Gegrilltes meiden
» Alkohol nur in kleinen Mengen
» Gekochte Mahlzeiten mit Salaten/Rohkost kombinieren
» regelmäßig moderate Bewegung an frischer Luft
Kälte:
» Gerichte mit erwärmenden Gewürzen verfeinern
» Drei Mal täglich eine gekochte warme Mahlzeit essen, vor allem zum Frühstück (Porridge, Omelett, etc.)
» Warmes Wasser und Tees mit erwärmenden Gewürzen trinken (z.B. Yogi Tee)
» Rohkost und Salate meiden
» Suppen und Eintöpfe sind ideal
» Gemüse dünsten und Obst als Kompott genießen
» Saunabesuche
Na, hast du dich in den Beschreibungen über Hitze/Kälte wiedergefunden? Willst du direkt die ein oder andere Empfehlung ausprobieren?
Dann wünsche ich dir viele schöne Erkenntnisse und Erfolge beim Umsetzen meiner Tipps.
Und auch dafür passt mal wieder mein Motto:
„Einfach anders – einfach natürlich“
In diesem Sinne,
deine Bianca
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Quelle Vorschau-Bild: Pixabuy, von Comfreak "Yin und Yang Feuer"