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Haut schaben, Energie aktivieren – Gua Sha

Gua Sha Fa ist eine Behandlungsmethode aus der chinesischen Medizin mit einer sehr langen Geschichte, einer einfachen Handhabung, einem weiten Anwendungsspektrum und erstaunlichen Ergebnissen. 

Das chinesische Schriftzeichen „Gua“ können wir in unserem Sprachgebrauch mit schaben übersetzen. „Sha“ bedeutet Sand (oder auch Krankheit) und steht für die rötliche Hautfärbung, die bei dieser Behandlung bewusst entstehen soll. Das Wort „Fa“ bezeichnet eine Methode. 

Die Anwendungsgebiete reichen von der Behandlung erster Erkältungsbeschwerden, bis zu Schmerzzuständen und auch zu kosmetischen Zwecken kommt Gua Sha zum Einsatz. 

Lerne diese traditionelle Methode kennen, die nicht nur in China, sondern auch bei uns in Europa immer mehr an Popularität und Begeisterung gewinnt.

Methode mit Volkstradition

Gua Sha ist eine traditionelle medizinische Heilungstechnik aus Ostasien, die mit Instrumenten ein „Pressen und Streichen“ in eine Bewegungsrichtung auf eingeölter Hautfläche einsetzt, um mit Absicht vorübergehende therapeutische Rötungen zu erzeugen, die auf einen Austritt von Blut aus den Gefäßen in der Unterhaut zurückgehen. Die Methode war und ist im asiatischen Raum beim Volk weit verbreitet. Nicht immer war für jeden ein Arzt in erreichbarer Nähe. Daher suchte man nach Möglichkeiten sich bei Beschwerden, wie zum Beispiel Schmerzen, selbst zu helfen. Ursprünglich wurden mit Steinnadeln Akupunkturbehandlungen durchgeführt. Nach deren Prinzip wurde die Methode, bei der die Haut mit flachen Instrumenten ausgestrichen wurde, entwickelt. Es entstand Gua Sha Fa.

Wirkung von Gua Sha

In der chinesischen Medizin ist man der Annahme, dass die Lebensenergie Qi mit dem Blut gleichmäßig durch den Körper fließt. Äußere und innere Kälte lassen das Qi erstarren, Stauungen (zum Beispiel Schmerzen) bringen das Qi und damit auch das Blut ins Stocken. Dieses stagnierende Qi „verstopft“ die Energieleitbahnen (Meridiane) und kann Schmerzen und andere pathologische Veränderungen, zum Beispiel durch innere Hitze, verursachen. Durch das Schaben auf der Haut wird Hitze ausgeleitet und Qi und Blut bewegt, so dass beide wieder frei im Körper zirkulieren können. Diese Auflösung der Stauung erklärt den nachlassenden Schmerz. Das Qi wird generiert, kann wieder gut fließen und damit bessert sich auch eine Schwäche. Durch die Wärme, die beim Schaben entsteht, öffnen sich die Hautporen und es werden eingedrungene pathogene Faktoren, wie zum Beispiel Wind und Kälte bei einer Erkältung, ausgeleitet. Gleichzeitig verbessern sich die körpereigenen Widerstandskräfte, was den Krankheitszustand abnehmen lässt und die Immunkraft stärkt.

Mit Gua Sha lässt sich nicht nur verkrampfte Körpermuskeln entspannen, sondern auch die Gesichts- und Kiefermuskulatur. Konzentriert auf den Computer schauen oder angespannt einem Meeting folgen, das sind Situationen in unserem Alltag, die unsere Gesichtsmuskulatur fordern und zu andauernden Verkrampfungen sorgen, die wiederrum Anstauungen unter der Haut und Falten entstehen lassen. Mit der Gua Sha Massage im Gesicht lassen sich diese Anstauungen lösen, das Qi wieder zum Fließen und die Muskulatur samt Haut in die Entspannung bringen. Der Hautstoffwechsel wird angeregt, der Lymphfluss verbessert sich und die Haut wird gut durchblutet. Diese Behandlung ist weit über China hinaus sehr beliebt und wird immer häufiger auch bei uns angeboten. Übrigens: bei der Anwendung von Gua Sha im Gesicht kommt es nicht zu den starken Hautrötungen wie am Körper. Man sieht danach einen rosigen, frischen Teint und eine gut durchblutete Haut.

Behandlungsinstrumente zum Schaben

Aus dem Englischen übersetzt ist Gua auch bekannt als „münzstreichen“ oder löffeln“. Man benutzte früher leicht zugängliche, abgerundete Gegenstände, um Gua Sha zu Hause in der Küche durchzuführen, und nicht nur in der Klinik.

Als Instrumente wurden und werden immer noch verwendet:

o  Gua Sha Plättchen aus Wasserbüffelhorn

o  Schaber aus Jade

o  Porzellansuppenlöffel

o  Schalen, Tassen, Teller aus Porzellan

o  Münzen

o  Scheiben aus Kupfer oder Silber

o  Metalldeckel (z.B. von Marmeladengläsern)

 

Wichtig: bei der Wahl des Instrumentes ist es zwingend erforderlich, dass der Gegenstand abgerundete Kanten hat, damit es nicht zu Verletzungen kommt. Je nach zu behandelnder Körperpartie kann man das Instrument nach seiner Größe auswählen.

Massageöle des Gua Sha Fa

Bevor das Behandlungsinstrument zum Einsatz kommt, wird die Hautoberfläche mit einem Gleitmittel eingeölt. Traditionell wurde dafür Erdnussöl verwendet. Es gab auch speziell angefertigte Ölkompositionen, die entzündungshemmende Wirkungen hatten. Alternativ dazu kann man folgende Gleitmittel verwenden:

  • Sesamöl, hat eine besonders entschlackende Wirkung und ist auch für ältere Menschen geeignet.
  • Basisöle wie z.B. Jojoba- oder Mandelöl, ggf. mit zugesetzten 100% reinen ätherischen Ölen, die wärmend, scharf, kühlend und mild wirken.
  • Olivenöl bei kleineren Flächen.
  • Teilweise wird auch der rote Tigerbalsam empfohlen, jedoch Vorsicht bei empfindlicher und sensibler Haut, da er von sich aus stark durchblutungsfördernd wirkt und intensive Hautrötungen hervorrufen kann.

Ablauf einer Gua Sha-Behandlung

Gua Sha ist wiederholtes, kurz hintereinander durchgeführtes Pressen-Streichen mit einem Gegenstand mit abgerundeter Kante über einem eingeölten Hautareal des Körpers. Je nach zu behandelnder Partie sitzt oder liegt der Patient. Nach dem Auftragen des Gleitmittels wird die abgerundete Kante des Instrumentes auf die Haut aufgesetzt. Unter mäßigem Druck wird abwärts gestrichen und dabei die Kante in das Gewebe der Haut gedrückt. In der Regel braucht es zwischen 6 und 15 Strichen, um das Sha herauszubringen. Je sanfter man Gua Sha durchführt, desto mehr Striche sind notwendig, aber das Sha wird dennoch an die Oberfläche kommen. Die Anwendung sollte für den Behandelten nicht schmerzhaft sein. An vor allem sehr verspannten Stellen kann es jedoch kurz etwas unangenehm werden, was aber wieder schnell vergeht. 

Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Flächengröße der zu behandelnden Körperpartien und der Konstitution des Patienten. Eine Gua Sha Behandlung am Rücken kann ca. 30 Minuten dauern. Es ist ratsam eine Ruhephase von ungefähr 10 Minuten anzuhängen.

Die entstandenen kleinen roten Punkte (Knutschfleck ähnlich) verblassen in zwei bis vier Tagen wieder. Dieses Sha ist oft konzentrierter an schmerzenden Körperstellen. Eine dunklere Farbe deutet auf ein länger bestehendes Problem hin. Je stärker der Kreislauf des Behandelten ist, desto schneller verblasst das Sha.

 

Empfehlungen nach der Behandlung:

·      Der Behandelte sollte sich danach warm anziehen und dafür sorgen, dass er in den nächsten drei bis fünf Tagen keine Kälte oder Zugluft abbekommt, da sonst die Kälte durch die noch geöffneten Hautporen in den Körper eindringen können. 

  • Am selben Tag sollte auch nicht mehr geduscht oder gebadet werden, da es beim Abtrocknen schnell zur Abkühlung kommen kann. 
  • Bis das Sha verschwunden ist sollte Sonne gemieden werden.
  • Es sollten sehr kalte, saure oder salzige Lebensmittel und Getränke vermieden werden, da Kälte ein Zusammenziehen (Kontraktion) bewirkt und somit den Schmerz verschlimmern könnte, salzige Nahrung kann zudem zu Schwellungen führen.

Kombination mit anderen Methoden

Gua Sha Fa ist als alleinige Behandlung anwendbar oder kombiniert mit:

  • Akupunktur
  • Elektroakupunktur
  • Ohrakupunktur und -akupressur
  • TuiNa
  • Massage
  •  Schröpfen
  • Infrarot
  • Moxibustion (Erwärmen von Akupunkturpunkten)
  • Kräutermedizin
  • Medikation der westlichen Medizin
  • Nahrungsergänzungsmitteln

 

Persönliche Anwendungsbereiche

In meiner Heilpraktiker-Praxis für ganzheitliche Frauengesundheit verwende ich Gua Sha Fa unter anderem bei folgenden Indikationen: 

  •  Kopfschmerzen (oft in Kombination mit Akupunktur)
  • Schmerzen und Muskelverspannungen (Rücken, Schulter, Nacken)
  •  Zystitis
  • Unregelmäßige Menstruation
  • Verspannte Gesichts- und Kiefermuskulatur

 

 

Wenn Du mehr über die Möglichkeiten der TCM erfahren oder Dich mit Gua Sha Fa behandeln lassen möchtest, dann sende mir gerne eine E-Mail an:

info@rogge-heilpraktik.de

Gua Sha hilft Dir, durch sanfte Impulse innere Stauungen und Blockaden zu lösen, Deine Muskulatur zu entspannen und Deine Lebensenergie in Fluss zu bringen. 

Für Veränderungen ist es nie zu spät. Melde Dich gerne bei mir. 

Ich freue mich auf Dich!

Deine Bianca

 

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Hast Du Fragen oder magst Du mir Deine eigenen Erfahrungen mit Gua Sha berichten? Dann schreibe mir eine Nachricht.

 

 

(Textquelle: Gua Sha, Arya Nielsen, Verlas systemische Medizin)

(Quellenangabe Titel.Bild: von bloggerbm auf pixabuy

Quellenangabe Foto "Gua Sha" im Artikel: von Julia Laatsch)