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Myome aus Sicht der TCM

Die westliche Medizin versteht unter Myomen knotige Wucherungen, die sich überall in der Gebärmutter bilden können. Diese gutartigen Tumore können einzeln oder in größerer Zahl auftreten. Die Geschwülste sind üblicherweise nicht gefährlich, können jedoch Beschwerden wie vermehrte Blutungen und Schmerzen verursachen und damit die Lebensqualität einer Frau deutlich beeinträchtigen. Dabei sind die Symptome abhängig von der Größe und Lage des Myoms.

 

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin handelt es sich um Ansammlungen, aufgrund einer Blut-Stagnation (Blutansammlung). Ursprung ist eine innere Kälte, gepaart mit einer Leber-Qi-Stagnation oder einer Qi-Schwäche, woraus ein Milz- und Nieren-Yang-Mangel entstehen kann.

 

In diesem Artikel möchte ich Dir erklären, wie es zu innerer Kälte, der damit verbundenen Blut-Stagnation und den Ansammlungen kommen kann. 

Du erfährst, woran Du eine Leber-Qi-Stagnation erkennen und welche Lebensmittel und Gewürze Du für Dich ausprobieren kannst.

An dieser Stelle sei gesagt, dass Du bei Verdacht auf ein Myom, erst einen Arzt konsultieren solltest. Wenn Du Dich danach für eine Behandlung mit TCM entscheidest, solltest Du dennoch in regelmäßigen Abständen Dich gynäkologisch untersuchen lassen. 

Hier habe ich Dir die wichtigsten Grundlagen aus Sicht der TCM zu Myomen zusammengefasst.

 

Kälteeinwirkung

Erst einmal möchte ich die Frage klären, woher diese innere Kälte kommt.

Es fängt mit der äußeren Kälte an, durch:

·      kühle Außentemperaturen

·      ungeeignete Kleidung (zu dünn, zu kurz, unbekleideter Nierenbereich ...) 

·      Klimaanlage

Die Gebärmutter (Uterus) ist sehr kälteempfindlich, besonders in der Zeit während der Pubertät, nach einer Entbindung und während jeder Menstruation. Daher solltest Du an den Tagen Deiner Menstruation auf warme Kleidung und eine warme Umgebung achten (es schadet auch nicht an den restlichen Tagen dies zu beherzigen).

 

Dringt diese äußere Kälte in den Körper ein, entsteht daraus innere Kälte. Sie wird noch begünstigt durch den vermehrten Verzehr von thermisch kalten Lebensmitteln.

Daher vermeide:

·      Rohes Gemüse, Salate

·      Obst wie Bananen, Melone, Kiwi

·      Süd-/Zitrusfrüchte wie Ananas, Zitrone

·      Mineralwasser und kalte Getränke

·      Schwarzer und Grüner Tee

·      Sojamilchprodukte

·      Joghurt und Quark (Kuhmilchprodukte erzeugen zusätzlich noch Schleim!)

 

 

Bei Neigung zu Myomen kann ich Dir folgende Gewohnheiten empfehlen:

·      Verfeinere Gerichte mit erwärmenden Gewürzen 

·      Esse drei Mal täglich eine gekochte warme Mahlzeit, vor allem zum Frühstück (Porridge, Omelett, etc.)

·      Plane regelmäßige Mahlzeiten ein und fokussiere Dich dabei auf Dein Essen

·      Lasse keine Mahlzeiten aus und hungere nicht

·      Trinke warmes Wasser und Tees mit erwärmenden Gewürzen (z.B. Yogi Tee)

·      Meide Rohkost und Salate 

·      Ideal sind für Dich Suppen und Eintöpfe 

·      Vermeide Tiefkühlkost

·      Dünste Gemüse und genieße Obst als Kompott 

·      Vermeide (weißen) Zucker

·      Gönne Dir Saunabesuche (jedoch nicht während der Menstruation)

 

Alle diese Empfehlungen vertreiben nicht nur innere Kälte, sondern bauen auch Deine Mitte, also die Milz, auf und fördern somit die Nährstoffaufnahme, sowie die Bildung von Qi und Blut.

 

Es gilt unbedingt innere Kälte zu vermeiden, da sie auf Dauer Deine Milz schwächt, den Qi- und Blutfluss verlangsamt und sogar behindert. Die Folge: das Blut kann nicht mehr fließen und stagniert, was man in der TCM als Blut-Stagnationbezeichnet. Es kann zur Bildung von Ansammlungen kommen und somit zu Myomen.

 

 

Emotionaler Stress

Ein weiterer Faktor, der mitunter zu einem Myom führen kann, ist emotionaler Stress. Die meisten Emotionen führen, wenn sie über einen längeren Zeitraum andauern, zu einer Stagnation des Qi´s. Dadurch wird laut Chinesischer Medizin vor allem die Leber beeinträchtigt, aber auch die Lunge und unser Herz.

Die häufigsten Emotionen sind:

·      Zorn

·      Frustration

·      Groll

·      Sorge

·      Schuldgefühle

·      Furcht

 

Eine Qi-Stagnation führt mit der Zeit zur Blut-Stagnation (evtl. mit zusätzlicher Bildung von Schleim), die Folge sind Ansammlungen.

Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, wie Emotionen unseren Körper beeinflussen können, dann lese meinen Blog-Post: Auswirkungen von emotionalem Stress

 

Übermäßige körperliche Betätigung und Überarbeitung

Beides über längeren Zeitraum und ohne Ruhephasen schwächt unsere Milz, aber auch unsere Leber und Niere. Diese Überanstrengungen beeinträchtigen Deine Konstitution und können zur Blut-Stagnation führen.

 

Leber-Qi-Stagnation

Aus Sicht der TCM hat die Leber ihre Hauptaufgabe in der Speicherung und der kontrollierten Abgabe des Blutes, um den gesamten Körper mit kostbaren Säften zu versorgen. Wird das Qi am freien Fließen gehindert, entstehen im Laufe der Zeit Energie-Stauungen und Deine körperlichen Reserven können geschwächt werden.

Auslöser für diese Dysbalancen können sein:

·      Stress und Zeitdruck

·      Drang zum Perfektionismus

·      Sich selbst überfordern

·      Keine ausreichende Ruhephasen

·      Unterdrückte Emotionen wie Wut, Zorn, Frustration

·      Blutmangel

·      Nässe und Schleim

·      Schwache Verdauung durch Milz-Qi-Schwäche

·      Gewohnheiten, die die Leber bei der Entgiftung behindern, wie Rauchen, Alkohol, Medikamente, spätes und schweres Essen

 

Mögliche Beschwerden bei einer Leber-Qi-Stagnation:

·      vor und während der Menstruation: Brustspannen, Bauch-, Rücken- und/oder Kopfschmerzen

·      Unregelmäßiger Zyklus

·      Schmerzhafte Menstruation

·      Klumpiges Menstruationsblut

·      Stimmungsschwankungen/PMS (innere Unruhe bis zu Wutausbrüchen)

·      Deprimiert sein/Traurigkeit

·      Kloss Gefühl im Hals, ständiges Seufzen

·      Antriebslosigkeit, die sich durch Bewegung bessert

·      Verstopfung, aber auch Neigung zu Durchfall

·      Schwindel, Tinnitus

 

Tipps bei Schmerzen durch Qi-Stagnation

·      Guter Umgang mit Dir selbst, Stressreduzierung, Balance zwischen Arbeit und Erholung

·      Reduzierung von Fleisch, Zucker und Milchprodukten

·      Hilfreiche Kräuter: Frauenmantel, Scharfgabe, Pfefferminze

·      Wärmflasche bei krampfartigen Schmerzen

 

Zur Vorbeugung einer Leber-Qi-Stagnation hat die TCM folgende Empfehlungen:

·      Drei gekochte Mahlzeiten am Tag essen

·      Getreide: Hafer, Quinoa

·      Gemüse: Karotten, Kürbis, Fenchel, Lauch, Kartoffeln

·      Fleisch: Rind, Huhn und Eier

·      Gewürze und Kräuter: frischer Ingwer, Anis, Basilikum, Thymian, Kardamom, Vanille, Kurkuma, Kümmel, Süßholz, Fenchel, etwas Honig

·      Getränke: Kräutertees mit Anis, Fenchel, Kümmel

·      Ein besonderer Tipp: warme Bauchkompressen mit Ingwertee oder reinem ätherischen Öl des Ingwers

·      Achte auf eine regelmäßige und ausgewogene Ernährung, sowie auf ausreichend Schlaf und Erholung

 

Reduziere:

·      Brot und Brötchen

·      Essen direkt aus dem Kühlschrank

·      Viel Rohkost und Salate als Hauptmahlzeit, vor allem stark abkühlende Gemüsesorten wie rohe Tomaten und Gurke

·      Südfrüchte

·      Scharfe Gewürze wie Knoblauch, Chili, Ingwer, Zimt

·      Viel Fleisch

·      Alkohol

·      Rauchen

Mit diesen Ratschlägen kannst Du Dir schon gut helfen, jedoch der wichtigste Aspekt bei einer Leber-Qi-Stagnation ist die emotionale Komponente!

Schenke Emotionen große Beachtung!

·      Was sind Deine Wünsche?

·      Was engt Dich ein, bereitet Dir Kummer oder regt Dich auf?

·      Was würde sich verändern, wenn Du Dir weniger Druck machen würdest?

·      Was bereitet Dir Freude? Plane Dir Zeiten ein, wo Du genau diesen Dingen nachgehst.

·      Womit kannst Du Deine Kreativität ausleben (Malen, Tanzen, Singen ...)? 

 

Die Traditionelle Chinesische Medizin sieht Beschwerden aus einer ganzheitlichen Sicht und beherzigt dies auch bei ihrer Auflösung. Alle Behandlungsformen der TCM, die sogenannten fünf Säulen, haben das Ziel Körper, Geist und Seele zu harmonisieren:

·      Die Akupunktur

·      Die Ernährung nach der TCM

·      Die chinesische Heilmassage TuiNa AnMo

·      Die chinesische Phytotherapie

·      Die Bewegungsmethoden Qi-Gong und Tai-Chi

Probiere ein paar der genannten Empfehlungen aus. Starte erst einmal mit zwei oder drei Tipps, verlange Dir nicht gleich zu viel ab. Beginne mit etwas, was Du gut und leicht umsetzen kannst. Wenn Du Dich darin routiniert fühlst, nimm weitere Anregungen in deinen Alltag mit auf. Wähle von den hier genannten Gewohnheiten die aus, die sich für Dich stimmig anfühlen.

Wenn Du Unterstützung benötigst oder Dich mit den Möglichkeiten der TCM begleiten lassen möchtest, schreibe mir eine E-Mail oder melde Dich telefonisch bei mir.

Alles Liebe,

deine Bianca

 

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Hast Du Fragen oder magst Du mir Deine eigenen Erfahrungen mit der TCM berichten? Dann schreibe mir eine Nachricht.

 

 

(Quellenangabe: Bild von episy2 auf Pixabuy)